Nachtrag vom 30.05.2014
Misserfolg
Nun ist leider nur ein Teil fertig geworden, das ich bereits hier, jetzt unter Erfolgsbericht, vorgestellt habe.
Ein zweites Teil ging völlig daneben und ich versuche derzeit, zu retten, was noch zu retten ist.
Aber ich will Euch durchaus von meinem Misserfolg berichten.
Bei meinem zweiten Versuch handelte sich um diesen Stoff und den abgebildeten Schnitt aus Burda 2014/05:
Meine bisherigen Erfahrungen mit dieser Stoffart, locker gewebter Viscose-Krepp, waren nicht besonders von Erfolg gekrönt. Ich stellte fest, dass der Stoff leicht verrutscht und es mir kaum gelingt, die Schnittteile fadengerade aufeinander zu legen. Selbst wenn ich viele Stecknadeln verwende, verzieht sich der Stoff beim Zuschnitt. Deshalb hatte ich mir einen Schnitt ausgesucht mit wenigen Nähten und Abnähern.
Beim Vorwaschen stellte ich fest, dass der Stoff wegen des Blumenmusters quer verarbeitet werden muss. Alle 60 cm tauchte ein großer Strauß auf. Wegen des Verrutschens und Verziehens habe ich den Schnitt "durchgeschlagen", also die Konturen der Schnittteile mit Heftfadenschlaufen markiert. Das war schon viel Arbeit. Nach dem Zuschnitt stellte ich schon fest, dass die Armlöcher sich völlig verziehen und aus der Form geraten. Trotzdem habe ich weitergemacht, Belag an die Ausschnittkante genäht, Abnäher genäht. Die erste geheftete Anprobe zeigte schon, dass sich die Abnäher verziehen und nicht auf gleicher Höhe sitzen. Die Armlöcher hatten, obwohl gemeinsam zugeschnitten, unterschiedliche Größe und waren so aus der Form, dass sich die Ärmelchen nicht hätten einsetzen lassen.
Nach langem hin und her habe ich gestern beschlossen, aus den beiden Rockteilen für den leicht ausgestellten weiten Rock wieder fadengerade Stücke herzustellen und aus diesen vielleicht noch verwertbaren Teilen einen Rock ähnlich dem unten dargestellten Muster zu erstellen.
Schade, so habe ich viel Stoff zerschnippelt und mit den Resten ist nicht mehr viel anzufangen.
Fest steht jedenfalls, dass ich mit dieser Stoffart total auf Kriegsfuß stehe. Dumm ist nur, dass ich noch einen ähnlichen Stoff (3 m) in dieser Art liegen habe.
Nach meiner jetztigen Einschätzung eignet sich diese Stoffart am ehesten für einen Sari, der nur gewickelt wird. :-((
Eine andere - theoretsche - Möglichkeit wäre wohl noch, alle Teile mit Vlieseline zu unterlegen, dann ließe sich dieser Stoff wohl normal verarbeiten.
So sieht das große Motiv - Rapport - aus, das alle 60 cm auftaucht.
Und nun der ältere Erfolgsbericht:
Zum Anfang eine kleine Übung zur Resteverwertung
Von diesem Stoff war ein Rest von nicht ganz 1 Meter übrig. Da ich das Material etwas "schwierig" zu verarbeiten finde, der Stoff verrutscht beim Zuschneiden und beim Versäubern schnurrt die Naht zusammen, war es für mich eine Übung zum Umgang mit diesem Stoff. Ich habe auch noch einen Blümchenstoff (3 m), aus dem ich ein Kleid nähen will, der verhält sich nämlich genauso.
Ergebnis: ein Rock in Wickeloptik
Mit dem Ergebnis, einem Rock in Wickeloptik, bin ich zufrieden:
Auf diesem Foto sind die Farben recht gut getroffen: Der Stoff ist blaugrau mit schilfgrün, ecru und beige. Dazu passt der blaugraue Pulli und der Silberschmuck mit Iolith-Steinen.
Der Schnitt ist denkbar einfach - ich habe nämlich keinen Schnitt verwendet.
Die Teile:
1. Rockteil in gewünschter Rocklänge + Saumzugabe + Zugabe zum Ansatz des Bunds in der Breite der Stoffbahn (ca. 140 cm)
2. Bund in Hüftweite
Das Rockteil wird zum Schlauch geschlossen. Es hat also nur eine Naht, die in die hintere Mitte kommt.
Die fertige Weite des Rocks entspricht der Hüftweite. Die überschüssige Weite, also die Differenz zwischen Bahnenbreite und Hüftweite, wird von oben her bis auf Hüfthöhe gesteppt und seitlich als Falte eingeklappt.
Anschließend wird der Bund angenäht, in den dann ein Gummiband (3 cm breit) eingezogen wird.
Fertig! Passt!