Sonntag, 29. November 2020

Rubens im Rock: My Must Have

 Das Thema "My Must Have" der ü30Blogger & Friends bei sunnys-side-of-life.de hat mich wirklich zum Grübeln gebracht.

Was ist denn ein "Must Have"? Und was ist "My Must Have"?. Für mich ist es sicherlich nichts, was Zeitschriften oder Soziale Medien als "Must Have" verbreiten. Ich habe mal eben gegooglet - "Must Have 2020": 

Bei mir wurde ein dunkelblaues Kleid mit Samtschleifen angezeigt - ganz nett aber ein "Must Have"? 

Oder die Must-Haves einer bekannten Frauenzeitschrift mit dem netten Mädchennamen: Polka-Dots! Polka-Dots? Ist ja wohl ein ganz alter Hut, man kann sie aber alle paar Jahre als "Must-Have" verkaufen.
Nun ein Zitat aus selbiger Zeitschrift: 

"Der Seidenschal wird als das It-Piece des Jahres gehandelt. Eintönig um den Hals trägt Frau ihn aber nicht. Stattdessen kann er auf deutlich aufregendere Weisen in Szene gesetzt werden: um die Schultern herum mit Knoten im Rücken, über eine Schulter gelegt mit Knoten vor der Brust oder auch als Taillenband mit Knoten oder gar Schleife als Abschluss." - Aha!
Wie wär's mit hinten am Hals geknotet und Arm durch die Schlinge? Wahlweise kann der rechte oder linke Arm in der Schlinge gettragen werden. Oder vor Mund und Nase platziert und am Hinterkopf verknotet als seidige Alternative zur Alltagsmaske?

Erwähnt werden auch Häkelmodelle und Trenchcoats. Erstere habe ich in den 1960ern schon zelebriert und einen Trenchcoat-Klassiker habe ich seit den 1980ern im Schrank.

Aber genug gelästert - bekanntermaßen bin ich kein Freund besagter Frauenzeitschrift.


Ja, es gab Must Haves in meinem Leben.
Ich erinnere mich an einen Peddigrohrkoffer, den ich als 13-Jährige unbedingt haben wollte. Alle in der Klasse hatten einen. Er war modischer Ersatz für die Schulmappe. Meine Mutter fuhr in die Innenstadt. Ich bat sie, mir genau so einen Koffer mitzubringen, erklärte ihr, wo genau es ihn zu kaufen gab und was er kostete. Meine Mutter brachte einen Koffer mit - und der sah völlig anders aus als diejenigen, die meine Klassenkameradinnen hatten. Ich war enttäuscht. "Das ist ja garnicht der Koffer, den alle haben..." Darauf meine Mutter: "Du bist ja auch nicht alle, du bist Neumon (an dieser Stelle den Klarnamen eintragen.)"




Das Thema ließ mir wirklich keine Ruhe. Ich habe tatsächlich heute, 30.11.20, im Keller nach dem Koffer gesucht und auch tatsächlich noch gefunden! Über 50 Jahre ist der alt und enthält Osterdeko.


Irgend etwas von Mutters Ausspruch blieb hängen. Denn wenn mir in späteren Jahren eine Verkäuferin etwas aufschwatzen wollte, etwa mit dem Satz. "Das trägt man jetzt so" , dann war meine Antwort: "Ich bin nicht "man" ...

Gut - zurück zu "My Must Have":

 Vor etwa 3(?) Jahren waren es diese Schuhe, Lederschuhe mit Schlangenprägung - ich stellte sie bereits vor:

und ich mag sie immer noch sehr. Die Schuhe stammen übrigens von Vamos-Schuhe und sind Weite H für breite (geschundene) Füße.


2013 war diese Deutschland-Kette mein Must Have:

Ich hatte mir diesen Anhänger 2013 anfertigen lassen als Gegenentwurf zu Merkels viel beachteter Deutschland-Kette. Damals dachte ich: "Das geht aber deutlich besser ... "

 Merkel trug ihre Deutschland-Kette beim TV-Duell mit Peer Steinbrück - lang, lang ist's her.

https://www.deutschlandfunk.de/merkels-deutschlandkette-geht-doch-in-kleinserie.1769.de.html?dram:article_id=262080 

 

In den 1990er Jahren  ...

... war diese Uhr die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches - die 1947 von George Nathan Horwitt entwickelte minimalistische Uhr. Sie wird auch als "Museumsuhr" bezeichnet, seit sie in der Designabteilung des Museum of Modern Arts in New York ausgestellt ist. Ich finde sie immer noch toll. 


Und aktuell? Es gibt nichts Materielles, was ich unbedingt haben müsste. Aber es gibt ideelle Wünsche ...


In diesem Sinne: Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit.


Nachtrag vom 30.11.20:

Doch, es gibt noch den einen oder anderen Wunsch, aber kein Must Have, nichts, was ich jetzt unbedingt haben müsste. (Also eher ein Nice to Have:)

Dennoch, einer meiner Wünsche wäre z. B. ein Plattenspieler. Doch, wir haben einen, ein ehemaliges Statussymbol, das an einen Verstärker angeschlossen ist und dieser an hohe Standboxen. Das ist mir alles viel zu groß und wuchtig und das Kabelwirrwarr die Verkabelung geht mir auf den Geist. Ich hätte es gern viel bescheidener und überschaubarer, ein Plattenspieler, den ich mir auf ein etwas breiteres Regalbrett stellen kann mit Boxen, die klein und bescheiden ins Regal passen. Und mit USB-Anschluss zum Überspielen ... Und dann müsste ich noch meine ausgelagerten Schallplatten wieder holen ... 

Ach ja, das wäre schön!

 

 

 


 

 

 

 

Sonntag, 22. November 2020

Neumon - Weihnachtsnähen -Teil 2

 Es geht weiter bei MMM mit Teil 2 des WKSA

Meinen Stoff hatte ich schon vorgestellt. Und ich habe bereits gestanden, dass ich nicht speziell geplant hatte, ihn für Weihnachten zu vernähen. Aber verwenden wollte und will ich den Stoff, warum also nicht jetzt in der Vorweihnachtszeit.
Die Größe meines Stoffstücks ist überschaubar und so hatte ich mir bereits im Sommer überlegt, was ich daraus machen könnte. Es gibt eine Vorlage, nach der ich den Stoff ziemlich optimal ausnutzen kann. Futter hatte ich dafür im Sommer auch schon gekauft.

Dies ist meine Vorlage - Bildquelle Farfetch, Dolce & Gabbana, Frühjahr/Sommer 2020:

Einen festen Nähplatz habe ich nicht. In der kommenden Woche passe ich einen Vormittag ab, an dem ich den großen Esstisch für mehrere Stunden ungestört für mich nutzen kann um zuzuschneiden. Früher habe ich zur Not auch mal auf dem Fußboden zugeschnitten, aber da spielen meine Knöchelchen nur noch ungern mit.

Also, Stand der Dinge ist, ich habe den Stoff und die Zutaten und ich habe eine Vorlage, kenne die Maße des Zuschnitts und weiß, dass mein Stoff dafür reichen wird. An einem der nächsten Tage wird zugeschnitten und dann bin ich mit meinem Nähmaschinenkoffer im Haus auf Wanderschaft, um ein ruhiges Plätzchen zu finden und hoffentlich ungestört zu nähen.

Für Heiligabend habe ich bereits eine Auswahl an Kleidungsstücken. Aber wenn der Rock noch in der Adventszeit fertig wird, werde ich ihn auch tragen, spätestens zwischen den Jahren.

Ich wünsche allen Teilnehmerinnen eine erfolgreiche (Näh-)Woche.


 

Samstag, 21. November 2020

Brauche ich jedes Jahr ein neues Weihnachtskleid?

Dies ist eines meiner ersten Weihnachtsfotos aus unserem Familienalbum (wahrscheinlich von 1955). Wenn ich es betrachte, fühle ich die Wärme des Holz- und Kohlenofens in der Ecke des Zimmers, fühle die Kälte an den Einscheibenfenstern, die von dichten Vorhängen ferngehalten wird. Ich nehme den warmen Kerzenschein an unserem kleinen Weihnachtsbaum wahr ... (Für unsere kleine Wohnung hatte das Bäumchen genau die richtige Größe.)

Heiligabend wurde bis nachmittags gearbeitet - außer, wenn die Männer, die sonst auf dem Bau arbeiteten, wenige Tage zuvor entlassen worden waren.. (So konnte der Bauunternehmer das Weihnachtsgeld sparen.)
Weihnachten und Silvester waren im Familienleben die Höhepunkte des Jahres. Es war selbstverständlich, dass man sich zu solchen Anlässen bestmöglich kleidete. Mutti und Oma trugen ihr "Kleines Schwarzes". Obwohl das Foto vor 65 Jahren aufgenommen wurde, erinnere ich mich noch genau an diese Kleider. Muttis Kleid mit den überschnittenen Ärmeln hatte ein Oberteil in Wickeloptik aus Samt und war tatsächlich schwarz. Der Rock war ein Tellerrock aus Taft mit applizierten Samtblüten. Wie oft habe ich heimlich  den Samt gestreichelt. Omas Kleid war aus dunkelblauem Wollstoff, tailliert, mit unterhalb der Taille angesetztem Glockenrock und Montagegürtel in der Taille. Die Ärmel waren angeschnitten und 3/4 lang. "Fledermausärmel" hießen sie damals.


Vater und Opa trugen Wollhosen mit messerscharfen Bügelfalten. Ich erinnere mich noch an diesen typischen Wollgeruch, wenn die Hosen mittels feuchtem Tuch und heißem Bügeleisen gedämpft wurden. An Sonn- und Feiertagen gehörte das weiße Hemd mit Krawatte immer dazu. Im häuslichen Umfeld trug Mann eine Strickjacke mit Reißverschluss. Ich denke dabei auch an die berühmten Strickjackenfotos, die mehr als 3 Jahrzehnte später entstanden: Kohl und Gorbatschow - eine Männerfreundschaft in Strickjacken.

Zurück zur Ausgangsfrage: Brauche ich jedes Jahr ein neues Weihnachtskleid? Auf jeden Fall muss es an den Weihnachtsfeiertagen (und an Silvester) ein besonderes Kleid sein, eines, in dem ich mich deutlich vom üblichen Alltag abhebe. Und es muss bequem sein, kein Stehkleid, sondern eines zum gemütlichen Sitzen, Lümmeln und Kuscheln und es muss Platz haben für den Weihnachtsbraten, für üppige Beilagen, guten Wein und ausschweifende Desserts.

Muss es neu sein? Für mich reicht neuwertig, also nicht häufig und zu jeder Gelegenheit getragen. Selbst Royals sieht man sogar bei großen Auftritten dann und wann ein Outfit zum wiederholten Mal tragen. In diesem Jahr habe ich vier (gekaufte) Kleider zur Auswahl, zwei davon noch mit Preisschild, aber dennoch sind alle vier schon einige Jahre in meinem Bestand. Außerdem hatte ich mir dieses Jahr einen schönen schwarzen Rock gekauft, den ich (außer für Fotos) ebenfalls noch nicht getragen habe. Demnächst ist dazu Gelegenheit.

Meine Auswahl für dieses Jahr:

Ein Jerseykleid - noch mit Schildchen

  


Ein blassrosa Strickkleid. Es sieht angezogen viel besser aus als so auf dem Bügel.

 

 Mein "Kleines Schwarzes" ist grau. Ich habe dieses Kleid ein einziges mal im Theater getragen.
 

Der Clou des Kleids befindet sich auf der Rückseite.
(Mit den Fotos dieses Kleids grüße ich Tina von Tinaspinkfriday herzlich.
Ich habe mir mein Kleid gekauft, nachdem sie ihres auf ihrem Blog vorgestellt hatte.
Danke, Tina, für diese Inspiration!)




Dieses Kleid aus Seide ist mein Favorit für Heiligabend 2020.
 



Und dann gibt es noch diesen Rock ... den ich dann natürlich winterlich kombinieren werde.


Meine Ausgangsfrage ist damit beantwortet. Ich muss weder etwas Neues kaufen - noch selbst nähen. - ich darf einfach aussuchen und hübsch kombinieren, ganz ohne Hektik. Dennoch werde ich den WKSA mit großem Interesse verfolgen.

 

Mittwoch, 18. November 2020

Neumon - Neues Weihnachtskleid 2020?

Auch in diesem Jahr findet bei MMM wieder ein WKSA statt. Eine feine Sache, denn ich stöbere gern in Blogs, sehe mir an, was andere Näherinnen an Ideen haben und umsetzen. Ich lerne immer auch ein bisschen dazu. 

Dank an die Organisatorinnen, die dieses schöne Forum anbieten. Auf das Stöbern in den Posts freue ich mich schon.

2014 und 2015 habe ich mitgenäht. Das waren die Ergebnisse:

Weihnachtsrock von 2013, getragen zum Brunch am 1. Weihnachtsfeiertag - und in den Folgejahren mindestens einmal in der Adventszeit.

Weihnachtskleid und Rock 2014

 

Das Kleid habe ich nach Weihnachten nicht mehr getragen. Warum eigentlich nicht?

 

Diesen Rock habe ich danach noch im Advent und im Theater getragen


Weihnachtsrock 2015, der gleiche in grün (davon gibt es kein geeignetes Tragefoto). Auch dieser Rock wurde einmal ins Theater ausgeführt.

Und 2020?

Ein neues Kleid brauche ich nicht, deshalb wollte ich eigentlich diesmal nicht mitmachen. Eigentlich - aber ich habe einen Stoff, der auf Verarbeitung wartet. Also warum ihn nicht jetzt verarbeiten?



 

Dieser Stoff ist ein Geschenk einer lieben Freundin. Sie brachte ihn mir von einer Haushaltsauflösung mit.
Es ist ein transparenter Crepe Georgette oder Chiffon mit Blüten in rosa bis apricot und grünen Blättern aus Satin Wie die Satinblüten wohl auf den Crepe aufgebracht wurden?  Der Stoff stammt wahrscheinlich aus den späten 70ern oder 80ern. Es ist  ein Stück von ca. 140 cm Länge und 140 cm Breite.
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Meine Freundin schlug vor, dass ich mir daraus ein Blüschen nähe. Nun, ich bin nicht so der Blusentyp, schon garnicht im Winter. Die Farben des Stoffs gefallen mir. Da bei mir Haut- und Haarfarbe mittlerweile jedoch ziemlich hell sind, ist mir die Farbe schwarz in Gesichtsnähe zu hart. Also wird daraus kein Blüschen ... sondern ein Adventsröckchen. Meine Freundin wird sich jedenfalls freuen, wenn ich aus ihrem Stoff etwas genäht haben werde.

Eine - rein hypothetische - Idee habe ich noch - dieses Kleid hier. Das Oberteil könnte ich aus dem "Weihnachtsstoff" nähen, das Rockteil aus schwarzem Georgette, den ich allerdings erst noch bestellen müsste. Halsausschnitt und Ärmelkanten könnte ich mit apricotfarbenem Schrägband einfassen. Fürs Oberteil könnte mein Stoff reichen.

Fotoquelle: BurdaStyle 2020/05
 

Allen Teilnehmerinnen des WKSA 2020 wünsche ich gutes Gelingen! 

Über die Frage, ob ich ein neues Weihnachtskleid brauche, habe ich hier (klick) meine Gedanken niedergeschrieben.