Sonntag, 31. Januar 2021

Rubens im Rock mit Karo

Die ü30Blogger & Friends haben sich wieder ein schönes Thema ausgedacht: Karos!
https://www.ue30blogger.de/2021/01/blogparade-karo-ue30blogger.html

Ja, Karos, Karostoffe begleiten mich schon über viele Jahre. Bei mir waren es vorzugsweise Schottenkaros. Auch echte Tartanstoffe waren dabei. Der aktuelle Stand meines Kleiderschranks weist nur leider keinen einzigen Rock und kein Kleid mit Karomuster mehr auf. Wie konnte denn das passieren? ich erinnere mich, dass ich vor einigen Jahren schweren Herzens einen echten Kilt aussortiert habe, reine Schurwolle, Black Watch-Muster. Ich weiß, dass es mir damals schwer fiel, den Kilt in den Kleidersack zu stecken. Warum habe ich ihn nicht aufgehoben? Ich hebe doch sonst qualitativ hochwertige Kleidungsstücke meist auf. Ich fand black watch damals zu düster und den Rock insgesamt zu konservativ. Nun ja, passiert ist passiert.

Und was steckt in diesem Schächtelchen?



Tatsächlich besitze ich derzeit nur karierte Schals und dieses edle Karo-Tuch. Diese Fotos habe ich übrigens erstmals vor fast genau 6 Jahren veröffentlicht. Da sich aber noch alles, also Rock, Pullover, Gürtel, Tasche, Schuhe in meinem Bestand befinden, darf ich die Fotos sicher noch zeigen.

Sehnsucht nach einem schönen Karorock habe ich schon seit einiger Zeit, im Sommer schwärmte ich davon. In der Zwischenzeit habe ich im Internet nach geeigneten Wollstoffen gesucht - ich will Schurwolle, keine Polyester/Viskose-Mischung! Aber oha! - Bei diesen Preisen muss ich mir ganz sicher sein, dass der Stoff dann bei mir nicht nur liegt, sondern verarbeitet wird. Italienische Karostoffe in tollen Farben sind ab ca. 60 € zu haben, echte Tartans ab mehr als 100 € pro Meter! Und aus GB bestelle ich derzeit sicher nicht, denn ich habe keine Lust, mir mein Stoffpaket beim Zoll abzuholen - falls es überhaupt so weit kommt ...

Wer übrigens gute Stoffadressen für Karostoffe in Schurwollqualität im Internet kennt, immer her damit.

Schon seit geraumer Zeit bin ich also auf der Suche nach Inspiration ... und habe viel entdeckt. Kommt mit auf eine kleine Zeitreise.



Burda von 1996, ein Wickelfaltenrock im Kiltstil. Wie an der technischen Zeichnung zu erkennen ist, ist der Rock recht einfach zu nähen. Den Schnitt aus dem Heft braucht man dazu wirklich nicht.

Nun geht's weiter zurück ins Jahr 1978, zu Burda International!


 Zwei, die mich begeistern - kiltartiger Faltenrock und Glockenrock im schrägen Fadenlauf.


 Diese Outfits mit den schräg geschnittenen Röcken würde ich genau so tragen - auch heute noch.

 

Mit diesem Bild grüße ich Frau Nähfreundin sehr herzlich. Hier der ältere Bruder ihres "Holzfällermantels".  Sieht auch schick zum Cord-Rock aus.


Einen herzlichen Gruß sende ich auch an Frau Bahnwärterin. Sie wird die Verwandtschaft (von Lanvin) zu ihrem grünen Karokleid sicher erkennen.



Und dann gab es noch dieses Kleid aus Burda 05/2020. Das Kleid hat was, auch wenn ich an der Eignung des Schnitts für mich zweifle. Es geht mir nicht aus dem Kopf. Ich würde es aus Hemdenkaro nähen.

Vielen Dank an die Organisatorinnen dieses schönen Themas.


13 Kommentare:

  1. Hallo, schön, dass Du dabei bist.
    Klar, Du darfst hier alles zeigen. Ich kann es übrigens verstehen, denn ich finde Faltenröcke grundsätzlich auch sehr "kassisch" und dass sie mich letztlich älter machen, als ich mich fühle.
    So einen Rock, wie Du ihn über dem Text "Diese Outfits mit den schräg geschnittenen Röcken würde ich genau so tragen - auch heute noch." zeigst hatte ich mal. Vintage. Aus den 70ern. Geerbt von einer verstorbenen Cousine. Denn habe ich in den 90ern geschleppt. Die Reaktionen waren sehr "extrem". "Extrem cool" habe ich gehört. Und "Extrem trutschig" fanden es die anderen. Ich fand es exterm cool. Aber mei. Ist wie bei der Musik. Die Menschen mit dezidiertem Wissen und ausgesuchtem Geschmack, die kann man abzählen. Vielleicht nicht an einer Hand. Aber sie sind sicher nicht wie Sand am Meer zu finden.
    BG und bleib gesund
    Sunny

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. P.S.:
      Ich war grade nochmal "oben". Die 70er Schnitte sind super cool. Das Modell aus 1996 ist sowas von Denverclan und damit 15 Jahre zu "spät". Hat das 1996 tatsächlich jemand angezogen? Ich war damals 27. Never ever.
      BG Sunny

      Löschen
    2. geht mir wie sunny - 78 ist cool und wäre es auch heute noch - 96 total spiessig, altmodisch für die zeit..... 96 war 70´s revival gemixt mit techno oder hardrock......sogar auf pariser laufstegen.....

      Löschen
    3. Doch, doch, das hat man damals so getragen. Du schaust auf den Gesamteindruck des Outfits, ich betrachte "nur" den Rock. Das Karomuster ist toll - ein Klassiker - ich hatte dieses Muster an einem gekauften Faltenrock. Bei diesem Beispiel finde ich auch den Schnitt so genial einfach. Man braucht nur ein gut sitzende Passe und dann kann man die Falten ganz gerade legen, ohne zur Taille hin verjüngen zu müssen. Und Rocklängen anzupassen ist keine Schwierigkeit.
      Zurück zum damaligen Stil. War das nicht die Zeit, als "plötzlich" jeder kleine Büroangestellte Anzug bzw. Kostüm trug? Erinnerst du dich? Damals kamen in de Bekleidungsgeschäften die "Baukastensysteme" auf. Gerader Rock, Hose, Weste, Blazer wahlweise ein- oder zweireihig, Weste, jedes Teil wurde wahlweise in grau, anthrazit, d'blau und schwarz. Dazu gehörte die weiße oder pastellfarbene Hemdbluse. Das war damals die Uniform der Büromenschen, richtiger Gruppenzwang. Insofern war die abgebildete Kombination tatsächlich aufgelockert.

      Löschen
    4. Meine Ma Damenschneidermeisterin. Die hat tatsächlich sowas getragen. Sie ging meist einmal in der Woche in einer Boutique arbeiten. Die hatten das auch im Sortiment. Aber es ist einfach nicht mein Stil. Dafür hatte ich 94/95 sehr viele so lange, figurbetonte Westen. Die trug ich überm gecrashten Seidenrock (der lebt tatsächlich auch noch), die Westen habe ich irgendwann weg getan, weil ich sie zu Tode geschleppt hatte.
      Büromaus Outfits habe ich nie getragen. Ist als Beamtin in der IT auch gar nicht nötig. Damals sind bei uns die Herren im Sommer sogar in Boxershorts ins Büro gekommen, weil wir so eine Affenhitze hatten. Mit 1,83m war ich klamottenmädßig noch nie so ein Mädchen.
      BG Sunny

      Löschen
  2. Oh die alten Burdahefte sind ja toll! Was da für tolle,Mode drin ist und altmodisch wirkt es gar nicht. Es ist zurück. 😊 Das Kleid aus der neuen Burda finde ich auch toll.
    Dein Tuch ist hübsch. Ist es ein Souvenir?
    liebe Grüße Tina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nein, das Tuch stammt von einem "Herrenausstatter", der sich gegenüber der Börse befand. Die verkauften nur hochwertige Hemden und Krawatten und Damen Blusen. Von dort bezog ich früher meine Schluppenblusen, die ich zu den ungeliebten Kostümen trug. Ganz konservative Berufskleidung.

      Löschen
    2. Das Kleid gab es letztes Jahr auch zu kaufen. Leider nur bis 42, sonst wäre es schon meins.

      Löschen
  3. ha! tatsächlich - das lanvin-kleid ist die ältere schwester von meinem wintergrün-kleid :-D
    danke für´s verlinken!
    dein grosses tuch ist voll schön - sieht aber nicht aus als würdest du es oft tragen.....
    die mode von 78 ist der kracher - todschick, weiblich - aber auch voll lässig. man kann sich richtig vorstellen, wie die mädels sich auf ein chesterfield-sofa schmeissen, die füsse hochlegen und einen whiskey bestellen...... nachdem sie bei wind & wetter über land spaziert sind. klasse.
    aber dass du black watch kilt entsorgt hast weil "konservativ"! ts! black watch war in meiner 80er-jahre-jugend DER tartan für die coolen, die sonst nur schwarz trugen......
    das designerkleid sieht nur gut aus weil das model spackedürre ist und cool geschminkt. glaub mir. unsereiner sieht darin aus wie die milchmagd.
    xxxxx

    AntwortenLöschen
  4. Ich liebe Tücher! Dein gefällt mir richtig gut. Ich finde auch die Looks aus den Zeitschriften sehr schön. Könnte ich auch so tragen! Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das Tuch trage ich nur noch ganz gelegentlich, daher ist es in einem hervorragenden Zustand. Damals. als ich es kaufte, hatte ich einen dunkelblauen Tuchmantel und dazu mehrere große Wolltücher. dMan drapierte sie über einer Schulter und steckte das Tuch mit einer Sicherheitsnadel fest. Das sah ziemlich mondän aus - oder wie gewollt und nicht gekonnt. Es kam auf den Typ der Trägerin an.

      Löschen
  5. Liebe neumon, schöne Beipiele hast Du herausgesucht. Die alten Hefte sind schon einen zweiten Blick wert und es ist erstaunlich, wie vieles sich wiederholt. Leider kommt nicht alles genau so wieder.
    Und ja, meinen Holzfällermantel trage ich mit Stolz. Vielleicht finde ich noch ein paar passende Accessoires.
    Das eine oder andere Mal habe ich mich auch schon geärgert, weil ich etwas in die Kleidersammlung gegeben hatte. Aber ist das ein Grund, künftig alle Kleidung aufzuheben? Ich habe zwar Platz, aber was "ausgelagert" ist, das gucke ich mit großer Wahrscheinlichkeit nie mehr an.
    Das Tuch solltest Du öfter tragen! Es ist ein Prachtstück.
    Liebe Grüße
    Susan

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tja, mit dem Tragen ist das so eine Sache. Jetzt, wo ich fast nur im Haus bin, "style" ich eigentlich nicht, d. h. ich suche für Fotos z. B. keine passende Tasche heraus, wozu auch, im Haus bin ich ja nicht mit Tasche unterwegs. Das ist auch so mit Tüchern, Schmuck und anderen Accessoires. Nur auf die Auswah Auswahl von Gürteln verzichte ich nicht und für Fotos nehme ich schon mal geeignete Schuhe aus dem Schrank.

      Löschen