Samstag, 10. Oktober 2020

Zukunftspläne? Zumindest Ideen!

In diesem Sommer habe ich tatsächlich einiges genäht, habe meine Stoffvorräte etwas abgebaut, habe sogar "recyclet", habe ungenutzte Röcke "tragbar" gemacht.

Die große passionierte Näherin bin ich nicht, eher begeisterte Verwenderin meiner vorhandenen Kleidungsstücke, aber ein paar Ideen habe ich doch, was ich nun machen könnte, wenn ... ja wenn ich mir einen Ruck dazu gebe und den A ... hoch bekomme, den Allerwertesten.

Die Schnitte, die mir nun vorschweben, möchte ich hier zeigen. Alle stammen aus Heften von BurdaStyle, die ich Zuhause habe. Ich werde keine Schnitte kaufen.

Achtung - das ist jetzt Werbung, wenn auch unbeauftragt und unbezahlt ... und was man sonst so an dieser Stelle angeben muss ...

Aus dem neuesten Heft - hurra, ein Modell, das (fast) wie aus den 60ern und 70ern aussieht

Modell 11/2020 103




Ein Schottenkaro habe ich nicht im Vorrat, aber einen Glenscheck oder einen Nadelstreifen.

Schon vor Erscheinen dieses Hefts hatte ich mir überlegt, mir diese Art von Rock zu hähen - aus reiner Nostalgie (klick hier). Im Internet suchte ich nach Tartan-Stoffen, Schottenkaro ... und weiteren Begriffen, die mir dazu einfielen. Ergebnis: "echte" Schottenstoffe aus Schurwolle kosten ab ca. 63 € pro Meter, man kann aber auch leicht das Doppelte ausgeben. Günstiger sind Karowollstoffe aus Italien, ca. 43 €. Zu "normalen" Preisen von 10 bis 15 € gibt's Polyester oder Polyester mit Viskose - sieht ganz nett aus, manchmal sogar "echt", entspricht aber nicht dem, was ich mir unter Qualität vorstelle. Ja, Nähen ist teuer geworden, seit es zum Hobby ernannt wurde und nicht mehr eine sparsame Alternative war/ist, sich und die Familie gut einzukleiden. 

Ich weiß, man spricht nicht über Geld ... aber ... ich tu's doch!
Also: bei reinen Materialkosten von deutlich über 120 € neige ich dazu, den Betrag zu erhöhen und mir das Kleidungsstück fertig zu kaufen, sofern es meinen Qualitätsvorstellungen entspricht, denn beim Selbernähen besteht die Gefahr, dass mir das Teil nicht gelingt oder es einfach nicht fertig wird. Das wäre dann mehr oder weniger ein Totalverlust. Bei den Stoffen minderer Qualität ist es mir wiederum zu schade um meine Zeit.

Mein Modegeschmack wurde in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts geprägt - ich weiß, das klingt jetzt uralt -. Als ich die 2. Variante dieses Rocks sah, hat es mich amüsiert geschüttelt. Könnt ihr euch vorstellen warum? 


Für mich ist dieses Styling "abenteuerlich". Ich stelle mir vor, ich wäre so in Meetings erschienen, die Blicke aller Teilnehmer wären mir sicher gewesen - und die Lacher auch.

 

Modell 05/2020 114


Ein schlichtes, schönes Modell, ein Dauerbrenner, vielfältig einsetzbar. Stoffverbrauch 1,85, Zuschnitt im schrägen Fadenlauf
Einen blauen Schurwollstoff habe ich dafür bestimmt im Fundus.


Modell 03/2020 111

 


Vielleicht verwende ich den Nadelstreifen für diesen Rock? Passe im geraden Fadenlauf, die Glocke schräg zugeschnitten.


Wickelrock Modell 05/2020 123

Ob ein gerader Rock das Richtige für mich ist? Ich würde den Rock an jeder Seite 3 bis 5 cm ausstellen, die Kante des Vorderteils muss dann parallel zur Seitenlinie verlaufen.
Diesen Schnitt werde ich wahrscheinlich heraus kopieren und als Basis für einen schlichten Rock in A-Linie verwenden.

Übrigens wieder ein Beispiel, dass Burda keine Anprobe mit dem Model gemacht hat. Ihr ist der Rock über Bauch und Hüfte zu eng.


 

 
In den letzten Burda-Heften tauchten immer wieder Wickelröcke mit mehr oder weniger langem Zipfel auf. Ich habe so einen hübschen Schal, der sich für solch einen Rock eignen könnte. Jedenfalls habe ich den Schal schon in der Absicht gekauft, daraus einen Rock herzustellen. Dieses Modell betrachte ich als Anregung. Irgendwo besitze ich eine Schema-Zeichnung mit Beschreibung, wo man Abnäher setzen muss, damit aus einem geraden Stück Stoff ein Wickelrock entsteht. Das werde ich ausprobieren.


Kilt 10/2017 117
 

 
Sieht von vorn klasse aus, ABER der Rock ist hinten glatt geschnitten. Vorn trägt man etwa doppelt so viel Stoff wie an der Rückseite, der Rock ist also unausgewogen und wird immer nach vorn ziehen und hinten etwas hoch rutschen. Das sieht meist nicht so gut aus. Aber ich habe dazu gelernt, zumindest theoretisch. Der Trick bei Chanel-Jacken war, dass in den rückwärtigen Saum Ketten als Gegengewicht eingenäht wurden. Ich stelle mir vor, dass ich die Stoffteile wiege und dann in der Gardinenabteilung Bleiband kaufe. Mit der richtigen Menge an Bleiband müsste so ein Rock doch in Balance gebracht werden können - zumindest theoretisch. Natürlich würde es auch helfen, die Rückseite ebenfalls in Falten zu legen, dann wäre der Rock sicher ausgewogen.
Übrigens sei der Originalstoff aus Polyester/Viskose, so steht es im Heft. 
 
So, das waren meine Ideen für eines meiner nächsten Projekte.
Insgesamt  habe ich mir Röcke ausgesucht, die max. 2 m Stoff benötigen. Ich bin oft erstaunt (im Sinne von entsetzt), wie verschwenderisch der Stoffverbrauch bei Burda kalkuliert wird. Eigentlich ist es Resourcen schonender, sehr sparsam und wohl überlegt mit Stoff umzugehen.
 
 

2 Kommentare:

  1. Der Karorock hat eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Modell von 1968.
    Die Idee ein Bleiband einzunähen ist gut. Du hast mir das vor Jahren mal bei einem Jerseykleid empfohlen und das hat das Gewicht tatsächlich gut ausgeglichen.
    Bin gespannt, welches Modell Du umsetzen wirst und sehe Dir gerne zu.
    Liebe Grüße
    Susan

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  2. faltenrock in tartan ist immer eine gute idee - wenn man einen harmonischen schnitt, eine gute länge und einen hochwertigen und nicht zu trendigen tartan wählt, hat man was für den rest des lebens - echte wickeltechnik wächst sogar mit :-D
    einen "nur vorn falten" hab ich waldfarben-tartan von basler/vintage - und ja - der kippt: http://bahnwaerterhaeuschen.blogspot.com/2013/11/liebestal.html
    aber unverwüstlich das dinge - trage es regelmässig zum wandern seit jahren....
    xxxx

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